Herkunft:
Die Weidenblättrige Eiche stammt aus den Südöstlichen USA. Man unterscheidet dort zwischen zwei Herkunftsbereichen. Einen Östlichen Teil entlang der südöstlichen Küste und deren Marschlandschaften und einen trockeneren westlichen Teil in Nord-Texas bin tief hinein in den Mittleren Westen.
Quercus phellos kommt dabei meist in der Nähe von Flüssen und Schwemmlandschaften vor. Vor allem dort wo fast jährlich Überschwemmungen sind findet man diese Eiche besonders häufig.
Wuchs:
Die Weidenblättrige Eiche wird ca. 20 - 30 Meter hoch. Die Krone ist wie auf dem oberen Bild zu sehen dicht und kegelförmig. Mit zunehmenden Alter wird diese aber Auslandender und fast rund.
Der Stammdurchmesser kann je nach Standort zwischen einem und zwei Metern erreichen. Die Stämme werden kräftig und hoch mit geradem Leittrieb bis hoch in die Spitze.
Der Jährliche Zuwachs liegt auf guten Standorten bei ca. 60 cm und bei schlechteren Standorten bei ca. 40 cm. Es handelt sich also um einen mäßig schnellen Wuchs.
Biologie:
Die Borke ist bei Jungen Bäumen noch glatt und grau, so wie auf dem Bild oben zu sehen. Je älter der Baum wird, desto rissiger wird die Borke auch. Zwischen den rissigen Platten schimmert die Rinde leuchtend orange durch, was einen tollen Farbkontrast ergibt.
Das Laub ist das besondere bei Quercus phellos. Man kann es kaum von einer Weide unterscheiden. Es ist ganzrandig, lanzettlich und wird ca. 10 cm lang und 1 cm breit. Es leuchtet glänzend in einer dunkelgrünen Farbe. Der Austrieb ist dunkelgelb bis hell orange. Im Herbst bleibt das Laub lange grün bis es dann in ein dunkles braun abfärbt.
Die Eicheln der Weidenblättrigen Eiche werden ca. 1,5 cm hoch und breit. Der kleine flache Becher umschließt nur die obere Spitze. Diese Eicheln benötigen zwei Jahre um auszureifen. Dieser Waldspezialist ist ein wichtiger Massenträger und produziert Unmengen an Eichelfrüchten. Diese Früchte sind sehr wichtig für die Ernährung verschiedener Vögel, Nager, Schwarz- und Rotwild. In Ihrer Heimat zählt Sie genau wie die Wassereiche zu den wichtigsten Wildfutterpflanzen.
Die Wurzeln gehen nicht tief, sondern bleiben flach. Das ist ungewöhnlich bei den Eichen. Das liegt vor allem daran, dass die Schwemmlänger und Uferzonen von Quercus phellos bewachsen werden. Hier müssen die Böden Humos, durchlässig und frisch sein. Da bringt in Ufernähe eine Pfahlwurzel wenig. Hier können Flache Wurzeln viel besser wachsen und sich ausbreiten und gleichzeitig den wichtigen Humus vor Ausschwemmung schützen.
Eignung als Gartenbaum, Straßenbaum und als Forstpflanze:
Für große Gärten eignet sich Quercus phellos hervorragend. Sie ist den USA ein beliebter Schattenspender im unglaublich heißen und schwülen Südosten der USA. Klar ist, dass eine große Eiche nicht für kleine Gärten geeignet ist, so verwandelt sich der Garten schnell in einen einzigen wuchernden Baum und das kann natürlich nicht Sinn der Sache sein.
Als Straßenbaum wird dieser Waldspezialist auch in Europa eingesetzt. Das Laub bereichert unser Sortiment ungemein. Sie können durch die flachen und dichten Wurzeln auch ganz problemlos verpflanzt werden. Zudem ist diese Eiche streusalzverträglich und industriefest. Die Kronen können je nach Wunsch ganz einfach geschnitten werden. Sie dichten Kronen spenden zudem wie oben erwähnt kühlenden Schatten.
Als Forstpflanze eignet Sie sich für Flussauen und gebiete die häufig überschwemmt werden. Besonders in Zeiten des Klimawandels mit verheerenden Überschwemmungen sind solche flachwurzelnden Bäume besonders wichtig. Sie halten die Böden und verhindern großflächige Ausschwemmungen. Die Weidenblättrige Eiche wächst super gerade und auch etwas schneller als die heimischen Eichen. Sie kann wunderbar mit Erlen, Moorbirken, Weiden, Pappeln und Stieleichen kombiniert werden.
Wichtig ist, dass man bei allen Einsatzbereichen immer die Boden und Standortansprüche beachtet. Quercus phellos benötigt warme und sonnige Standorte. Zudem muss der Boden sauer sein. In der Nähe von Flüssen, Überschwemmungen und Marschlandschaften ist das aber eigentlich immer so. Der Boden darf zwar periodisch überschwemmen, es sollte aber keine stehende Staunässe über Monate sein. Je nährstoffreicher und frischer der Boden ist, desto schneller und schöner wachsen diese Bäume auch.
Dieser Waldspezialist ist bei uns zwar ausreichend frosthart, sollte aber nicht höher als auf Seehöhe 400 Meter gepflanzt werden. Sie mögen lieber den niederen Bereich an langen und ausgedehnten Flussläufen.
Wichtig zu wissen ist auch, dass Quercus phellos feuerempfindlich ist. Sie mag keine Waldbrände. Nach Bränden gehen auch die größeren Bäume ein. Verwunderlich ist das nicht, da Sie auf Auen und Flussläufe spezialisiert ist. Viele Waldbrände kommen hier nicht vor und zudem gelten Waldbrände allgemein als lebensfeindlich für alle Organismen in diesem Bereich. Im Bergland mit den feuerfesten Baumarten ist das anders.
Holz:
Die Weidenblättrige Eiche gehört zu den Rot-Eichen. Das Holz ist also sehr grobporig mit grober Faser. Es nimmt Lacke und Farben sehr gut an und lässt sich hervorragend bearbeiten. Es hält nicht sonderlich lange und ist daher nur für den Innenbereich geeignet. Es wird dort gerne für Möbel, Fußböden, Furniere und auch für Holzvertäfelungen verwendet.
Das Trockengewicht liegt bei 770 kg/Kubikmeter, das Volumengewicht liegt bei 18,9 % und die Farbe des Holzes ist hell bis mittelrotbraun.
Rot-Eichen Holz ist günstiger als das der heimischen Eichen oder das der amerikanischen Weiß-Eichen. Das liegt daran, dass das Holz der beiden letzten genannten viel dichter und haltbarer ist. Aber bitte jetzt nicht falsch verstehen! Rot-Eichen Holz ist sehr wertvoll. Man darf es nicht unter den Scheffel stellen. Es ist trotzdem ein super stabiles Holz für Möbel und Fußböden. Es ist viel leichter zu bearbeiten, das das dichte und immens schwere Holz der anderen Eichen! Es ist weit günstiger zu beziehen und erfreut sich daher auch immenser Beliebtheit bei Schreinern und Handwerkern!
Zukunft/Resümee:
Es wird immer wärmer, extremer und oft auch nasser. In den letzten Jahren ist das Hochwasserrisiko um mehr als 100 % gestiegen. Die Niederschläge lassen oft ein halbes Jahr auf sich warten und kommen dafür dann auf einmal in wenigen Tagen. Wir benötigen also auch Bäume die genau mit diesen Gegebenheiten auskommen müssen. Sonst verlieren wir durch Erosion viel guten Mutterboden, der immer wertvoller wird. Gemischt mit Stieleiche, Erle, Moorbirke, Weiden, Pappeln, Silber-Ahorn, Zucker-Ahorn, Sumpfzypresse usw.. bekommen wir einen unglaublich vielseitigen und robusten Bewuchs.
Die vielen schmackhaften Eicheln sind unglaublich wichtig für alle Wildtiere! Ganz zu schweigen vom Unterschlupf für zahllose Insekten! Im Garten und in der Stadt bekommen wir einen unglaublich vielseitigen Baum mit tollen Laub und dichter Krone! Er verträgt nicht nur ein bisschen Hitze, sondern ganze Hitzewellen, wo anderen heimische Bäume in die Knie gehen. Mischt man diesen mit heimischen Bäumen kann er diese erfolgreich Schützen, auch vor Krankheiten und Schädlingen, da die Vielseitigkeit der Flora zunimmt!
In meiner Kultur wachsen diese super! Sie treiben schnell aus und kommen bisher mit Hitze und dem nassen Regenwetter bestens zurecht. Es war heuer so nass bei mir, dass ich die Erde richtig auswringen konnte! Bei dieser Eiche nicht einmal ein Fleck an den Blättern! Einfach genial!