Herkunft:
Die Schindel-Eiche kommt von der nördlichen Ostküste der USA. Von dort aus breitete sie sich über die großen Seen, den mittleren Westen und die gesamte mittlere und südlichere Ostküste der USA aus. Dieses große Verbreitungsgebiet kommt daher, da sich die Quercus imbricaria so gut an die verschiedensten Standorte anpassen kann. Besonders häufig findet man sie an Flussläufen, Auen oder artenreichen Mischwäldern.
Biologie:
Die Borke ist anfangs glatt und grau. Später wird diese aber rissig und unregelmäßig gebuchtet. Unter der grauen Schicht ist die Rinde rosa. Dieses Rosa schimmert auch immer wieder leicht durch. An den Ästen ist die Rinde glatt und kahl. Indianer nutzten die Rinde medizinisch gegen Durchfall, Fieber und Entzündungen.
Das Laub ist eine Besonderheit bei dieser Eiche. Es ist ca. 12 cm lang, eiförmig bis lanzettlich und an beiden Enden zugespitzt. Es ist ganzrandig und nicht gelappt. Die typischen Einbuchtungen fehlen hier tatsächlich gänzlich! Auf den ersten Blick kann man den Baum daher nicht als Eiche identifizieren. Im Herbst färben sich die Blätter orange bis dunkelrot.
Die kleinen Eicheln der Schindel-Eiche sind ca. 1 cm groß und kugelrund. Die tiefschwarzen Eicheln stecken bis zur Hälfte in einem schuppigen Fruchtbecher. Die Eicheln benötigen zwei Jahre um zu reifen. Das ist hier ganz normal. Diese kleinen Eicheln sind wichtig für Vögel, Rot- und Schwarzwild und allerhand kleinere Nagetiere. Somit ist der biologische Nutzen immens hoch.
Wie alle anderen Eichen bildet auch Quercus imbricaria eine stabile Pfahlwurzel aus. So hält sich dieser Baum auch in lockeren Böden fest!
Wuchs:
Dieses Klimawandelgehölz zählt zu den schönsten Eichen überhaupt! Zuerst entwickelt sich eine offene und pyramidale Krone. Je älter der Baum wird, desto ausladender und runder wird die Krone. Die Schindel-Eiche wird daher in den USA auch gerne als Schattenbaum eingesetzt.
Quercus imbricaria wächst langsam, etwas langsamer als eine Stieleiche. Ist sie aus der schwierigen Jugendphase draußen, dann wächst Sie ca. 30 - 50 cm pro Jahr. Die Schindel-Eiche erreicht eine Wuchshöhe von ca. 20 Metern. Im Wald wird diese noch rund 5 bis 10 Meter höher. Das tolle ist, dass sie im freien Stand genau so breit wie hoch wird. Ein unglaubliches Gehölz für alte Bauerngärten oder Parks!
Standorteigenschaften:
Die Schindel-Eiche kommt in niederen Lagen vor. Man findet sie zwischen 0 und 700 Höhenmetern. Je höher der Standort, desto langsamer und verzweigter der Wuchs. Besonders schön entwickelt sie sich an Flussläufen, Auen, Mischwäldern, Parks und Gärten.
Der Standort soll vollsonnig bis halbschattig sein! Eichen sind lichtbedürftig, auch wenn Quercus imbricaria auch halbschattig stehen darf. Die Böden müssen locker und durchlässig sein! Sonst kann sich die Pfahlwurzel nicht gut entwickeln. Auf verdichteten Böden stirbt die Schindel-Eiche schnell ab.
Es ist wichtig zu wissen, dass dieses Klimawandelgehölz zwar feuchte und frische Böden mag, jedoch auch mit mäßig trockenen Böden, Hitze und langen Trockenperioden sehr gut zurecht kommt. Das beweist auch das große Standortspektrum in dem diese Eiche vorkommt.
Ob schwach sauer, schwach alkalisch oder neutral, diese Eiche nimmt alle Böden an, sofern diese nicht verdichtet sind.
Eignung als Gartenbaum, Straßenbaum und Forstpflanze:
Schindel-Eichen werden groß und ausladend. Sie ist also nur für wirklich große Gärten, Parks, Bauerngärten oder als Highlight für ein Firmengelände geeignet. Wenn man den Platz hat, dann hat man mit dieser Eiche einen sehr zuverlässigen und vor allem gesunden Partner. Diese Eiche wird fast nie krank, liebt enorme Hitze und bildet einen großen und kühlen Schatten.
Für die Stadt kann er ebenfalls gut eingesetzt werden. Er kann teils bepflastert werden und verträgt auch schwere Schnittmaßnahmen. Er kann aufgeastet und auch als Formschnitt in der Krone beschnitten werden. Dieser Baum verträgt zudem auch ein gewisses Maß an Streusalzbelastungen. Nur verdichtete Böden dürfen keinesfalls vorkommen! Man muss bei der Grubenvorbereitung peinlichst genau darauf achten, dass der Boden humos und locker ist.
Besonders gerne hält sich Quercus imbricaria als Forstpflanze in Mischwäldern auf. Der Standort sollte möglichst hell und warm sein. Von Vorteil sind frische und lockere Böden. Höher als 700 Meter sollte der Standort keinesfalls liegen. Sie kann also mit allen Nadel- und Laubbäumen vergesellschaftet werden. Das Holz ist mit dem der Rot-Eiche zu vergleichen. Es ist grob und offenporig, aber gleichzeitig schwer und hart. Es wird für den Möbelbau und Fußböden verwendet.
Die Holzqualität ist nicht so hoch wie bei der Stieleiche, kann aber trotzdem als Bau- und Möbelholz verwendet werden. Zudem wird es in den USA besonders gerne als Brennholz verwendet mit einem hohen Heizwert. Die frühen Siedler verwendeten das Holz auch gerne als Dachschindeln, daher auch der Trivialname. Das Holz lässt sich nämlich hervorragend spalten und zu Schindeln verarbeiten, die besonders lange halten. Die mit solchen Schindeln bedeckten Originaldächer bestehen sogar heute noch!
Zukunft/Resümee:
Ich habe die Schindel-Eiche seit zwei Jahren bei mir. Egal ob Hitze, Trockenheit, Dauerregen, Spätfröste, diese Eichen haben alles gut überstanden. Keine Blattkrankheiten, kein zurückfrieren! Diese Eiche hat ein riesiges Potential. Ich musste auch kein einziges Mal gegen Mehltau vorgehen!
Sie kommt in der Stadt und auch im Wald gut zurecht. Sie peppt Gärten und Parks immens auf. Es gibt nichts schöneres als unter einer breiten und ausladenden Eiche zu sitzen und den kühlen Schatten zu genießen.