Wuchs:
Die Lawsons Scheinzypresse begeistert mit einem absolut gleichmäßigen und pyramidalen Wuchs. Die Seitenäste sind dabei absolut waagerecht am Stamm und gleichmäßig verteilt.
Chamaecyparis lawsoniana besitzt als Jungpflanze einen sehr raschen Wuchs, von bis zu 50 cm pro Jahr. Dabei erreicht dieser Waldspezialist eine Wuchshöhe in Amerika von bis zu 60 Metern und eine Wuchsbreite von bis zu 8 Metern.
In Mitteleuropa wird die Lawsons Scheinzypresse nur halb so hoch. Die Wuchsbreite bleibt dabei gleich. So entstehen wunderschöne und breit ausladende Exemplare.
In der Regel bildet dieser Waldspezialist einen geraden und dicken Stamm, im Einzelstand können sich aber auch mehrstämmige Exemplare bilden.
Biologie:
Chamaecyparis lawsoniana ist eine Pflanzenart mit einer unglaublich großen genetischen Vielfalt. Bei einer Aussaat oder einer Naturverjüngung wird man viele Unterschiede in der Nadelfarbe oder der Wuchsform erkennen.
In der Regel bildet die Lawsons Scheinzypresse farnartige Benadelungen mit einer typisch überhängenden Spitze. Meist sind die Nadeln von dunkelgrüner oder türkiser Farbe. Oft schleichen sich jedoch auch Pflanzen mit blauer oder gelber Benadelung ein.
Die Borke des Stammes ist hellbraun und sehr schuppig. Diese Schuppen blättern nach und nach ab und können auch mit der Hand abgezogen werden. Diese Borke kann eine Dicke von mehr als 20 cm erreichen.
Dieser Waldspezialist bildet keine Pfahlwurzeln, jedoch dringen die erst flachen Wurzeln später sehr tief in die Erde, so dass Chameacyparis lawsoniana sturmsicher ist.
Die Lawsons Scheinzypresse ist ein Waldspezialist mit kleinen, braunen und kugelrunden Zapfen, die in großer Anzahl an den Bäumen hängen. Diese Zapfen finden wir immer an den Triebenden. Was zudem noch zu erwähnen ist: Chamaecyparis lawsoniana kommt bereits sehr früh zur Blüte und kann bereits ab 3 Jahren das erste mal blüten und Samen bilden.
Standortansprüche:
Es gibt kaum einen Waldbaum mit einer solchen Anpassungsfähigkeit wie dieser Waldspezialist. Die Lawsons Scheinzypresse kommt in einer Höhenlage von 0 bis 2000 Meter über dem Meeresspiegel vor.
Sie besiedelt nicht nur nährstoffreiche und humose Waldböden, sondern auch trockene Böden und steinige Hänge. So setzt sich Chamaecyparis lawsoniana in den alpinen Regionen gegen Konkurrenten wie die Douglasie durch.
Sonnige Standorte nimmt dieser Waldspezialist sehr gerne an. Jedoch kommt die Lawsons Scheinzypresse auch mit totalem Schatten unter einem dichten Schirm sehr gut zurecht. Sie verbleibt unter dem Schirm und wächst dabei fast gar nicht. Sobald sich der Schirm dann allerdings lichtet, nutzt dieser Waldspezialist seine Chance und schießt mit einer unglaublichen Geschwindigkeit dem freien Licht entgegen.
Es wäre zu schön, wenn es tatsächlich einen Waldbaum gäbe, welcher überall uneingeschränkt einzusetzen ist. Doch so ist es leider nicht. Am Waldrand hat dieser Waldspezialist nichts zu suchen, denn austrocknende Winde und starker Frost mit mehr als - 15 °C setzen der Lawsons Scheinzypresse sehr stark zu.
Pflanzen Sie Chamaecyparis lawsoniana daher immer in die Mitte des Waldes. Am besten eignen sich hierfür offene Lichtungen. Wie oben erwähnt sind auch dunkle Standorte mit geschlossenem Schirm kein Problem.
Hier ist dieser Waldspezialist bestens geschützt vor den kalten und austrocknenden Winden.
Holz:
Das Holz der Lawsons Scheinzypresse ist von heller Farbe. So ist der Splint fast weiß und der Kern von creme-gelber Farbe. Die Jahresringe sind fast nicht erkennbar. Auch Harzkanäle weist dieses Holz kaum auf.
Es handelt sich bei diesem Waldspezialisten um ein leichtes Holz mit sehr guten Werkeigenschaften. So lässt es sich maschinell sehr gut bearbeiten und hält Farben und Lacke hervorragend.
Vor allem in Japan ist dieses Holz sehr beliebt, da es dem Holz der einheimischen Zypressenarten sehr stark ähnelt und die japanischen Zypressen sehr selten sind.
Das Holz erzielt auf dem internationalen Markt absolute Spitzenpreise.
Die Rohdichte liegt bei 0,426 g/kcm, die statische Biegfestigkeit bei 87,7 N/qmm, und die Druckfestigkeit parallel zur Faser bei 43,1 N/qmm.
Das Holz ist gegen Verrottung und tierische Schaderreger sehr resistent und gilt als nicht anfällig.
Zukunft/Resümee:
Die Lawsons Scheinzypresse ist ein Multitalent, da dieser Waldspezialist aboslut standorttolerant ist. Chamaecyparis lawsoniana lässt sich ganz hervorragend mit anderen Kulturen mischen. In Ihrer Heimat wächst sie zusammen mit Douglasien, Tannen, Mammutbäumen, Kiefern und auch Hemlocktannen.
Die Spreu der Nadeln ist eher alkalisch und sauert den Boden nicht ab. Andere Nadelbäume hingegen sorgen für einen sehr hohen Säuregehalt im Boden durch die Nadelspreu.
Abstriche muss man bei einem Problem machen. In den USA sind diese Bäume durch Phytophtora lateralis stark bedroht. Es handelt sich um einen Bodenpilz, der Faserwurzlen und das Kambium an der Stammbasis befällt.
Hier muss man besonders genau auf eine ausreichende Hygiene achten. In diesen Beständen darf man auf keinen Fall mit schweren Geräten, wie Vollerntern arbeiten.
Alles in Allem darf dieser Baum in einem Privatwald ohne schlechtes Gewissen eingesetzt werden. Forstliche Versuchsbauten in England und Dänermark liefern bisher mit gutem Erfolg. Weitere Versuchsanbauten in Deutschland laufen.