Herkunft:
Der gewöhnliche Trompetenbaum kommt in den Südöstlichen USA bis hinunter nach Florida vor. Er besiedelt dort Flussauen und Mischwälder aller Art.
In den USA gibt es zwei Trompetenbäume. Der aus den nördöstlichen USA stammende Catalpa speciosa und der aus den südöstlichen USA stammende Catalpa bignonioides. Bei uns in Europa wird der letztere kultiviert. Er wurde bereits 1726 eingebürgert und findet dort in Gärten, Parks und als Straßenbaum Verwendung. Weil in Europa fast nur Catalpa bignonioides verwendet wird, nennt man diesen hier auch gewöhnlicher Trompetenbaum.
Wuchs:
Der gewöhnliche Trompetenbaum wächst sehr schnell und kann einen Jahreszuwachs von bis zu einem Meter erreichen. So setzt er sich gegen eventuelle Konkurrenten und Unkräuter durch. Catalpa bignonioides ist ein mittelhoher Baum mit einer Wuchshöhe zwischen 15 und 20 Metern. Je enger dieser zu anderen Baumarten gepflanzt wird, desto schlanker und höher wird er. Im Einzelstand kann dieser malerische Baum bis zu 10 Meter breit werden. Allerdings fügt er sich auch in kleinere Gärten ein. Wenn er zwischen mehreren Häusern oder in Nachbarschaft anderer Bäume steht, bleibt auch die Krone schmaler.
Der Stamm ist dick und kurz, während die Krone rundlich und unregelmäßig wächst. Die Seitenäste sind kräftig und wachsen skurril verdreht in die Krone hinein. Dies macht den Charme dieses eigenwilligen Baums aus. Man kann diesem Gehölz einfach nicht widerstehen.
Biologie:
Borke: die hellbraune Borke ist sehr dünn und von hellbrauner Farbe. Sie blättert in kleinen Platten ab.
Blatt: das riesige herzförmige Blatt ist ca. 20 cm lang und halb so breit. Es ist ganzrandig und blattoberseits von dunkelgrüner Farbe. Die Blattunterseite ist wesentlich heller und flaumig Behaart. Im Herbst färben sich die Blätter leuchtend gelb, was ein besonderes Highlight ist. Wenn die Blätter zerrieben werden, verbreitet sich ein stark würziger Geruch. Das ist nur bei Catalpa bignonioides so. Alle anderen Trompetenbäume sind geruchlos. Der Laubaustrieb erscheint erst ziemlich spät. Erst Ende Mai erscheinen die ersten Blattaustriebe. In manchen Jahren sogar erst ab Mitte Juni. Das ist nicht schlimm, denn so entgeht er allen Spätfrösten.
Blüte: Zwischen Juni und Juli erscheinen die herrlich duftenden Blütenrispen, welche aus ca. 20 Einzelblüten zusammengesetzt sind. Diese Einzelblüten sind reinweiß mit einem purpurfarbenen Schlund mit gelben Streifen. Diese Einzelblüten sind trompetenförmig, daher auch der deutsche Trivialname ‚Trompetenbaum‘. Die Blüten enthalten sehr viel Nektar und sind daher auch als wichtiger Bienenbaum einzuschätzen. Imker können so einen wichtigen Nektarlieferant nach der Obstbaumblüte in den Bestand bringen.
Frucht: Im Spätsommer sehen wir dann ca. 30 cm lange Bohnenfrüchte. Diese sind zuerst grün und mit zunehmender Reife braun. Sie öffnen sich aber erst im Frühjahr und entlassen eine große Menge gefranster Samen, welche im Wind weit verbreitet werden.
Wurzel: Catalpa bignonioides bildet ein Herzwurzelsystem mit leuchtend gelben und fleischigen Wurzeln. Diese Wurzeln sind dichtfaserig und halten den Boden auch an steilen Hängen hervorragend.
Ältere Bäume machen sogenannte Absenkeräste. Hier biegen sich die unteren Äste gerne einmal nach unten durch, bis diese den Boden berühren. Diese Äste bilden dann auch eigene Wurzeln und Stämme, so dass ein dichter Bestand entsteht.
Standortansprüche:
Der gewöhnliche Trompetenbaum liebt alkalische bis leicht saure Böden. Besonders gut eignet sich sandiger Lehm. Je tiefgründiger der Boden ist, desto tiefreichender sind die Wurzeln. Setzen Sie diesen Trompetenbaum in die volle Sonne oder den lichten Schatten. Er verträgt starke Hitze und Sonne. Somit ist Catalpa bignonioides ein hervorragendes Klimawandelgehölz.
Als Jungpflanze ist er noch etwas empfindlich. Schützen Sie die Pflanzen in den ersten Jahren vor starken Winden und Frösten. Das können Sie ganz einfach durch Wuchshüllen, wie beispielsweise Tubex/Ventex oder Microvent erreichen. Wählen Sie also bitte keinen Standort in Richtung Osten oder Norden aus. Diese sind zu windig und kalt.
Weil er sich mit allen anderen Baumarten sehr gut verträgt kann er in alle Waldbestände hervorragend eingemischt werden. Zudem ist er absolut industriefest und kommt auch mit einer Bepflasterung sehr gut zurecht. Daher wird er nicht nur in Gärten und Parks, sondern auch als Straßenbaum eingesetzt. In Südosteuropa oder auch in Österreich findet man ihn oft an stark befahrenen Hauptstraßen.
Waldbauliche Eignung und Holz:
Wie bereits beschrieben, kann dieser Trompetenbaum in alle Bestände sehr gut eingemischt werden. Solange der Bestand nicht zu dicht ist, kann er überall gepflanzt werden. Besonders schön und schnell entwickelt er sich am Waldrand.
In der Regel bilden Trompetenbäume zwar dicke und kräftige, aber auch nur kurze Stämme. Wenn Sie den Pflanzabstand aber sehr eng halten, dann ziehen sich die Bäumchen schlank und astrein in die Höhe. So entwickeln sich sehr gerade und schlanke Stämme, welche bei Sägewerken gerne gesehen sind.
Das Holz aller Trompetenbäume ist kurios, denn obwohl es grobfaserig und leicht ist, fault es nicht. Es kann für alle Konstruktionszwecke im Außenbereich, wie beispielsweise Terrassen, Car Port, Zäune oder Pfähle verwendet werden. Das wunderschöne hellbraune Holz wird aber gerne auch im Möbelbau oder der Kunsttischlerei eingesetzt. Die wunderschöne Maserung zwischen dem hellbraunen Kern und dem gelb-weißen Splint ist ein Highlight!
Zukunft/Resümee:
Trompetenbäume sind sehr wichtig für die Zukunft des Wald- und Gartenbaus. Sie ertragen sehr viel Hitze und Trockenheit, bieten Nektar für bestäubende Insekten, wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge und wichtige Nahrung für Vögel durch die Masse an Samen.
Sie sind nicht anspruchsvoll an den Standort und sogar industriefest. So ertragen Sie auch starke Abgase und Rauchentwicklungen. Selbst gelegentliche Überschwemmungen sind kein Problem. Für mich ist der gewöhnliche Trompetenbaum ein wichtiges Klimawandelgehölz, welches sich seit mehreren hundert Jahren in Europa bestens bewährt hat.