Herkunft:
Die Gambel-Eiche kommt im westlichen Nordamerika in den USA und Mexiko vor. Sie wachsen an den Ausläufern der Rocky Mountains und in den Wüstenstaaten. Sie kommt entlang von Flussläufen und auf steinigen und trockenen Böden vor, wo sonst fast keine Konkurrenz herrscht. Das ist auch der Grund, weshalb die Gambel-Eiche in der freien Natur zwischen 1000 und 3000 Metern Höhe vorkommt. Sobald etwas stärkere Konkurrenz kommt, hat diese Eiche keine Chance mehr.
Diese Eiche ist nach dem Naturforscher William Gabel benann, der diese Art entdeckt und beschrieben hat. Indianer nutzten die Früchte als Nahrung. Die Früchte schmecken nicht nur gut, sie können auch in der Küche verschiedentlich verwendet werden.
Für den Forst bringt diese Eiche nichts, da es sich um eine kleine Straucheiche handelt. Holz kann man von ihr nicht ernten.
Die Gambel-Eiche bildet Lignotuber aus. Lignotuber ist eine Wurzelmetamorphose, so dass die Eiche nicht nur über Samen, sondern auch über Wurzelausläufer treiben kann. So können die Pflanzen auch flächendeckend an besonders trockenen Hängen auftreten und überstehen auch Waldbrände.
Es gibt es viele Baumarten mit Lignotubern, so auch Mammutbäume, Korkeichen und noch weitere Arten, auch aus dem Mittelmeerraum.
Wuchs:
Quercus gambelii ist keine Eiche aus dem herkömmlichen Sinn. Sie wächst nicht baumförmig, sondern strauchförmig. Sie bildet ein dichtes Buschwerk aus. Die Äste sind elastisch und können sich sogar miteinander verschlingen und verknoten!
Die Wuchshöhe liegt bei ca. 6 Metern. Diese variiert aber je nach Standort und kann ein wenig höher, aber auch weit niedriger werden.
Die Gambel-Eiche ist daher nicht für den Wald oder die Straße, sondern nur für den Garten als Hecke oder Formgehölz geeignet. Je öfter diese geschnitten werden, desto dichter werden die Kronen auch. So können auch dichte Kugeln und Würfel geformt werden.
Biologie:
Die Rinde der Gambel-Eiche ist rau und von gräulich brauner Farbe.
Das Laub ist tief eingebuchtet und deutlich gelappt. Es ist ca. 10 cm lang und halb so breit. Die Oberseite des Blatts ist glänzend grün, während die Unterseite heller und filzig ist. Im Herbst bildet sich eine tief orange-farbene Herbstfärbung. In den Rocky Mountains entstehen so leuchtend bunte Hänge.
Die Eicheln reifen im Herbst aus und werden dunkelbraun. Sie können nach der Entfernung der Gerbsäure sehr gut in der Küche verwendet werden und schmecken auch sehr gut. Es war ein Grundnahrungsmittel für die Indigenen. Die Gerbsäure wird entfernt, in dem man die Eicheln schält und das Fruchtfleisch dann in den Mixer gibt. Das zerstoßene Fruchtfleisch wir dann in klares Wasser gegeben. Leben Sie das Fruchtfleisch vorher in einen Netzbeutel. Wechseln Sie das Wasser täglich, bis es sich nicht mehr verfärbt. Dann kann das Eichelmehl problemlos für alle Speisen verwendet werden. Als Mehl, Geröstet, Roh, als Topping, Kaffeeersatz uvm. Die Eicheln werden ca. 15 mm lang und sind halb im Fruchtbecher eingeschlossen.
Im Frühjahr bilden sich vor den Eichelfrüchten gelb-grüne Kätzchenblüten. Diese sind jedoch unscheinbar und werden nicht über Insekten, sondern über den Wind bestäubt.
Eignung als Gartengehölz:
Quercus gambelii ist kein Gehölz für den Wald oder die Straße. Sie wächst strauchförmig und bleibt niedrig. Sie ist nicht konkurrenzstark und hat somit in der freien Natur nur an sehr exponierten Stellen, wie trockene Steinhänge eine Chance. Also Gegenden, wo sonst nichts wächst. Sie benötigt volle Sonne.
Im Garten kann diese Eiche aber Ihre vollen Stärken ausspielen. Sie ist ein tolles Heckengehölz und perfekt für Formgehölze aller Art geeignet. Je öfter man schneidet, desto dichter wachsen die Pflanzen auch.
Zudem schmecken die Eicheln nach der oben beschriebenen Behandlung sehr gut und so kann die Pflanze perfekt als Obstgehölz im Garten eingesetzt werden.
Zukunft/Resümee:
Quercus gambelii ist ohne Zweifel ein faszinierendes Gehölz. Klein bleibende Straucheichen sind einfach etwas ganz besonderes. Als Hecke perfekt, als Kübelpflanze und für Formgehölze ebenfalls.
Für Forst und Straße fällt diese Eiche raus. Das ist aber auch nicht schlimm. Für eine tolle Hecke oder für den Steingarten ist sie mehr als tauglich. Sie liebt Hitze, Trockenheit, steinige Böden und die volle Sonne! Sie hat also als Gartengehölz durchaus eine Zukunft.
Für eine geschlossene Hecke benötigt man 4 Pflanzen pro laufenden Meter. Und wer kann schon sagen, dass er eine tolle und dichte Eichenhecke hat! Für mich einfach nur genial! Auch herrliche Bonsais mit verschnörkelten Ästen und Wurzelknollen lassen sich daraus zaubern. In den USA ist das bereits eine beliebte Königsdisziplin!
Bei mir entwickelt sie sich sehr gut und bisher komplett frei von Krankheiten.
