Herkunft:
Der Fächerblattbaum stammt aus dem Südwesten Chinas. Dort gibt es vereinzelte natürliche Populationen. Durch Zucht- und Nachpflanzungen ist der Ginkgo aber nicht nur in fast ganz Asien, sondern auch in Europa und Nordamerika sehr beliebt. In China, Korea und Japan ist der Ginkgo als Tempelbaum verehrt und wird vermehrt dort an den Tempeln gepflanzt.
Er wird in Asien als Nahrungsquelle genutzt, bei dem die Samen geröstet und verschiedentlich in der Küche, entweder als Beilage, als Gewürz oder gemahlen und geröstet als Topping genutzt werden.
Die Traditionelle Chinesische Medizin und auch unsere heutige Schulmedizin verwendet Extrakte der Blätter des Ginkgos für eine bessere Durchblutung des Gehirns.
Der Ginkgo kam ca. 1730 nach Europa und fand dort rasant an Verbreitung. In jedem botanischen Garten, in jedem Parkt und jeder Stadt und mittlerweile auch in vielen heimischen Gärten ist dieser tolle Baum zu finden. Er kann bis zu 1000 Jahre alt werden.
Er ist ein lebendes Fossil und das letzte Überbleibsel einer einst riesigen Gattung.
An seinem Naturstandort kommt er als Mischbaumart in artenreichen Laubwäldern vor und wurde seit jeher als heiliger Tempelbaum genutzt.
Wuchs:
Junge Bäume wachsen aufrecht und schnell. Sie haben eine Aststellung wie typische Nadelbäume mit richtigen Astkränzen. Mit zunehmendem Alter werden die Kronen immer breiter und ausladender, so dass riesige monumentale Bäume entstehen.
Es bilden sich dicke und mächtige Stämme mit einem Brusthöhendurchmesser von bis zu 5 Metern!
Die Wuchshöhe von erwachsenen Bäumen pendelt sich in Europa bei ca. 40 Metern ein, wie bei Buche, Linde, Ahorn und Co. In ihrer Heimat können Fächerblattbäume locker 60 Meter hoch werden.
Die Stämme werden vor allem in engem Stand gerade und gleichmäßig. In offenem Stand werden die Stämme dick und kurz.
Biologie:
Die Borke von Ginkgo biloba ist anfangs glatt und dunkelgrau und später tief gefurcht.
Die Wurzel entwickelt sich zuerst als Pfahlwurzel nach unten und später auch seitlich, so dass eine kräftige Herzwurzel entsteht.
Das zweilappige Laub ist fächerförmig gegliedert, daher auch sein deutscher Name ‚Fächerblattbaum‘. Besonders ist auch die Ausrichtung der Blattadern, da diese nicht Netzförmig, wie bei den meisten anderen Blättern, sondern diagonal verläuft. Manche Botaniker sind der festen Überzeugung, dass es sich um Nadeln handelt, welche zu einem Blatt verwachsen sind. Bewiesen ist dies nicht. Allerdings zählt der Ginkgo tatsächlich zu den Nadelgehölzen. Im Herbst färbt sich das Laub goldgelb, was bei großen Bäumen atemberaubend schön und spektakulär aussieht, auch dann wenn Blätter alle abgefallen sind.
Erst ab ca. 25 Lebensjahren wird Ginkgo biloba mannbar. Das bedeutet, dass sich erst ab dann die ersten Blüten bilden. Erst dann erkennt man auch, ob es sich um einen männlichen oder weiblichen Baum handelt. Die Blüten zeigen sich in Form kleiner Kätzchen, die zwischen dem grünen Baum wenig auffallen. Sie werden über den Wind bestäubt.
Im Herbst reifen die zuerst grünen, dann gelben kugeligen Früchte aus. Sie sind so groß wie Mirabellen. Die Fruchtschale und das Fruchtfleisch sind ungenießbar und riechen unangenehm nach Buttersäure. Daher sollte man die Früchte schnell entsorgen. In Asien werden die Kerne geröstet und gegessen. Sie werden in Reisgerichten, als Gewürz oder Topping verwendet. In Asien gibt es ganze Obstbaubetriebe, die rein auf den Ginkgo spezialisiert sind und Sorten, die darauf ausgelegt sind, besonders viele Früchte zu produzieren. Gegessen wird rein der Kern in der Schale. Samen werden nur gebildet, wenn sowohl eine männliche, also auch eine weibliche Pflanze zusammen kommt. Das passiert in größeren Gruppenpflanzungen und Alleen. In Privatgärten kommt es meist nie zur Fruchtbildung, weshalb die Angst davor auch nicht zu groß sein sollte.
Eignung zum Gartenbaum, Straßenbaum und Forstpflanze:
Es gibt zahlreiche tolle Sorten und Züchtungen vom Fächerblattbaum. Zwergformen, Hängende Formen, Säulenförmige Bäume usw… Diese kleineren Sorten eigenen sich perfekt auch für den Garten, oder als Kübelpflanze für die Terrasse. Der normale Ginkgo, aus dem Samen gezogen, ist nur für große Gärten interessant.
Städte und Kommunen haben den Ginkgo schon lange für sich entdeckt. Jungbäume wachsen schlank, er ist schnittfest, braucht nicht viel Pflege, ist industriefest, salzverträglich und bekommt fast keine Pilzkrankheiten oder Blattläuse. Das liegt an der wachsartigen Hülle um die Blätter. Sie kommen auch perfekt mit Hitze und Frost zurecht. Er wird bereits auf der ganzen Welt als Stadtbaum erfolgreich eingesetzt, wo es klimatisch passt.
Das Holz des Ginkgos ist vielseitig verwendbar, was ihn auch für den Forst interessant macht. Sein gerader und schneller Wuchs sind perfekt für die Wertholzproduktion. Er lässt sich perfekt mit allen anderen Gehölzen mischen. Der Boden sollte nicht extrem sauer oder extrem alkalisch sein. Alles dazwischen ist aber kein Problem. Zudem sollte der Boden auch nicht komplett trocken oder staunass sein. Er verträgt als Jungpflanze auch lichten Schatten. Ganz im Unterbau hat er jedoch keine Chance. Beste Erfolgschancen ergeben sich bei hellen und sonnigen Standorten.
Holz:
Das Trockengewicht liegt bei 465 kg pro Kubikmeter. Es soll nur sehr gering schrumpfen in der Trocknung. Das Holz ist Orange bis Weiß mit gut sichtbaren Jahresringen. Es hat ein gerades Korn und eine gleichmäßige Textur, ohne sichtbare Harzkanäle. Es lässt sich sehr gut mit allen Werkzeugen bearbeiten und franst beim Sägen nur wenig aus. Es nimmt Leime und Lacke sehr gut auf. Viel mehr ist von diesem Holz noch nicht bekannt, da Ginkgos fast nicht kommerziell für die Holzgewinnung angebaut werden. Es wird in Asien vereinzelt für Tempelbauten und Möbel genutzt.
Zukunft/Resümee:
Der Fächerblattbaum wurde zum Baum des Jahrtausends gekürt. Er ist begehrt bei Privatleuten, Kommunen und wird auch von Förstern interessiert verfolgt. Ich produziere den Ginkgo nun seit einem Jahr. Bisher hält er was er verspricht. Er wächst schnell und ist gesund. Ich fand weder Pilze, noch Schädlinge, noch Schnecken an meinen Jungpflanzen.
Am Ginkgo kommt man nicht vorbei, egal ob im Garten, in der Stadt oder als Forstpflanze. Der Fächerblattbaum kann so vielseitig eingesetzt werden und wir kratzen hier erst an der Oberfläche!