Herkunft:
Die Königsnuss stammt aus dem mittleren Westen der USA und dem Süden Kanadas. Sein natürliches Verbreitungsgebiet liegt von Ontario über Michigan bis hinunter nach Ohio und zum Mississippi. Da das Holz so wertvoll ist und der Baum sich auf Grund der großen und schweren Nüsse nur langsam wandern kann, sind die natürlichen Bestände stark zurückgegangen.
Für die USA und Kanada ist das eine Tragödie, denn diese Bäume sind biologisch so wertvoll, dass unzählige Tierarten von ihm abhängen, dazu später aber mehr. In Nordamerika wird diese Baumart daher immer stärker geschützt, so dass sich die Bestände bald wieder erholen sollen.
Wuchs:
Carya laciniosa wächst langsam und erreicht pro Jahr einen Zuwachs von ca. 20 cm. Die Kronen sind schmal bis kegelförmig und halboffen. Sie bleiben deutlich schmaler als Walnussbäume. Die Stämme werden absolut gerade, schlank und sind zudem streng wipfelschäftig. Das heißt, dass der Stamm gerade durchgeht bis zu Spitze und nur wenig Seitenäste gebildet werden. Das ist natürlich ideal für die Holzindustrie.
In der Heimat kann Carya laciniosa eine Wuchshöhe von 40 Metern erreichen, bei uns wird er ca. 10 Meter niedriger und auch nicht ganz so breit.
Biologie:
Das Laub der Königsnuss wird ca. 45 cm lang und ist aus ca. 7 kleineren Fiederblättern gegliedert. Diese einzelnen Fiederblätter sind oval bis lanzettlich mit gezähntem Rand. Das Laub ist tief dunkelgrün mit glänzender Oberfläche. Im Herbst färben sich die Blätter dann in ein herrliches Goldgelb.
Die Borke ist rau, dunkelbraun und blättert in langen Schuppen ab. Sie ist genau gleich wie bei dem nahen Verwandten, der Schuppenrinden-Hickory. In dieser schuppigen Rinde finden zahlreiche seltene Insekten aller Art Unterschlupf. Viele Vogelarten sind daher an diesem Baum zu finden, da hier die Nahrung niemals ausgeht.
Nach einer goldgelben Blüte im Frühjahr erscheinen im Spätherbst dann auffallende große Nussfrüchte in einer grünen Schale. Diese Schale springt in vier Teilen auf und lässt sich auch gut entfernen. Darunter verbirgt sich eine hellbraune Nussfrucht mit harter Schale. Das Fruchtfleisch ist süß und gilt daher als die köstlichste aller Hickoryarten, sogar noch besser als die der Pekannuss. Die Schale lässt sich nur schwer knacken und auch das Fruchtfleisch lässt sich nur in Bruchstücken ernten, dazu aber später mehr.
Eignung als Gartenbaum, Forstpflanze und als Nussbaum für Obstgärten und für den Agroforst:
Caryas eigenen sich hervorragend für die Pflanzung in Privatgärten. Sie wachsen langsamer und bilden auch weit schmalere offenere Kronen aus als es bei heimischen Nussbäumen üblich ist. Die Königsnuss macht hier keinen Unterschied. Sie kann auch in kleinere Gärten sehr gut untergebracht werden und liefert auch einen hohen Nussertrag, wenn in der Siedlung oder irgendwo in der Nähe ein Walnuss- oder Schwarznussbaum steht. Er liefert nicht nur Nüsse, er sieht auch richtig schön aus, mit dem schuppigen Rinde und den riesigen Blättern! Ein wahrer Gewinn für jeden Hausgarten!
Im Forst kann er entweder als Reinbestand oder mit allen anderen Laubbäumen, wie Erle, Birke, Eiche, Buche und Ahorn kombiniert werden. Wichtig zu wissen ist, dass Hickorys in der ersten Jahren sehr langsam wachsen. Diese Pflanze muss also in eine Hülle, das ist sehr wichtig. Die besten Hüllen hierfür sind Microvent- oder Tubex-Hüllen. Sie sind zudem sehr schattenverträglich und können auch unter einen dichteren Schirm gepflanzt werden. Das Holz ist hart, schwer, zäh, extrem biegsam und flexibel. Das Holz der Hickorys eignet sich ideal zur Herstellung von Werkzeugstielen, Böden, Sportgeräte, Flaschenzüge u.v.m. Es ist zudem heller als das uns bekannte dunkle Walnussholz. Die Nüsse bilden ein wichtiges Wildfutter für Rot- und Schwarzwild, aber auch das Vogelwild von Eichelhäher bis wildem Truthahn.
Im Agroforst oder in der Streuobstwiese kann man die Königsnuss als ausdauernden Nusslieferanten betrachten. Ab seinem 10. Lebensjahr fängt dieser herrliche Baum an zu tragen. Wichtig zu wissen ist dabei, dass alle Nussbäume alleine nicht fruchten. Es muss mindestens ein zweiter Nussbaum in der Nähe stehen. Je mehr Nussbäume desto besser. Dabei befruchten sich Walnuss, Schwarznuss, Butternuss, Pekannuss, Hickory, Ferkelnuss Spottnuss, Bitternuss, Wassernuss und Königsnuss gegenseitig. Es handelt sich um eine ca. 5 cm lang und halb so breite Nussfrucht mit süß-nussigem Fruchtfleisch. Sie gilt als die Beste aller Hickorys. Man kann die Nüsse als ganzes oder als Nussbruch vermarkten. Wildfrüchte haben noch alle natürlichen Aromen und Inhaltsstoffe. Das kann man gar nicht genug hervorheben! Die halboffene und kegelförmige Krone wirft einen weiten Schatten und beschattet im Agroforst so den Zwischenbereich zwischen den Bäumen, auf dem Gemüse, Getreide und Feldfrüchte angebaut werden. Auch Nutztiere finden hier Schutz und Schatten.
Zukunft/Resümee:
Kurz und einfach - Nussbäume und Hickorys sind alle gut! Sie bilden eine tiefe Pfahlwurzel aus, liefern wertvolles Holz, sind sturmsicher, trockensicher, halten sogar Orkane aus, geben viel Wildfutter, bringen uns gesunde Nüsse, lassen sich mit allen Baumarten mischen, lassen sich auch im Garten einsetzen und passen sich überall an. Mit einer Königsnuss kann man also nur der Gewinner sein! Man schaue sich nur im oberen Bild meinen Bestand an und das mit biologischem Pflanzenschutz in der größten Hitze! Mehr muss man dazu nicht sagen. Zudem kann man Wildnüsse mit dem richtigen Marketing sehr gut verkaufen. Wichtig ist noch, dass man herausfindet, wie man das kleine Fruchtfleisch gut und schnell ernten kann, hier sind die Maschinenbauer unter uns gefragt.