Herkunft:
Die Pracht-Tanne kommt aus dem pazifischen Nordwesten der USA und besiedelt dort Höhenlagen bis 2500 Meter über dem Meeresspiegel. Sie gilt dort als alpiner Spezialist für Steilhänge.
Sie bildet besonders gerne Reinbestände und ist in der Sierra Nevada eine wichtige Klimaxbaumart. Sie vertägt sowohl sonne als auch Schatten und setzt sich somit immer gegen ihr Konkurrenz durch. gelegentlich kommt sie auch in Mischbeständen mit anderen Tannenarten und anderen heimischen Baumarten, wie Hemlocktanne, Gelb-Kiefer oder Douglasien vor.
Biologie:
Die auffällige Borke ist als Jungpflanze noch grau und knubbelig. Dieses typisch knubbelige passiert durch viele Harzblasen, die über den gesamten Stamm verteilt sind. Mit zunehmendem Alter wird die Borke dann immer rötlicher. daher kommt auch der in den uUSA bekannte Name Rottanne. In der Zeit der Christbaumanzucht ist die Rinde aber noch hellgrau. Diese Borke kann am unteren Stammteil bis zu 40 cm dick werden. In der Natur schützt sich diese Tanne so vor den natürlichen Waldbränden. Diese Rinde kann geschält werden, da sie sich im Feuer wie glühende Holzkohle verhält. Mehr dazu verraten wir ihnen aber bei den besonderen Anzuchtideen.
Abies magnifica bildet aufrecht stehende und weiche Nadeln in einem wunderschönen Türkisblau. Diese Nadeln stehen sehr dicht zueinander. Oft wird dieses wunderbare Reisig mit der Nobilistanne verwechselt. diese Nadeln können bis zu 4 cm lang werden, so dass ein dichtes und gut ausgebildetes Nadelwerk entsteht. Hier haben wir ein sehr gutes Unterscheidungsmerkmal zur Nobilistanne, denn deren Nadeln werden nur halb so lang.
Die Zapfen der Pracht-Tanne erreichen eine Länge von 20 cm und eine breite von 10 cm. So entstehen riesige und bauchige Zapfen. Diese Zapfen gehören zu den größten aller Tannenarten.
In ihrer Heimat wird Abies magnifica bis zu 70 Meter hoch und gehört zu den mächtigsten Bäumen der Welt. Sie stehen also den Mammutbäumen in wenig nach. in Mitteleuropa erreicht die Pracht-Tanne eine Höhe wie unsere heimische Weißtanne.
Die riesigen und astfreien Stämme werden bis zu 2 Meter dick und sind absolut astfrei. Diese werden in den amerikanischen Sägewerken sehr gerne verarbeitet. das Holz wird ähnlich wie das unserer Weißtanne genutzt.
Standortbedürfnisse:
Abies magnifica gilt als besonders empfindlich gegenüber Klima, Boden und Pilzerkrankungen. Grund genug uns ausführlich damit zu beschäftigen, um diesen Problemen gleich von Anfang an aus dem Weg zu gehen.
Wie bereits erwähnt, kommt die Pracht-Tanne aus dem pazifischen Nordwesten der USA. Wenn wir uns genauer mit diesem Klima befassen, so stellen wir fest, dass es sich um kühle oder sehr kalte Lagen mit durchlässigen und humosen Böden und sehr hoher Luftfeuchtigkeit handelt.
Für uns heisst das, dass wir das Quartier ganz genau aussuchen müssen. Hervorragend wären Felder in Richtung Norden oder Osten, denn diese Tanne ist absolut frosthart. zudem haben wir bei solchen Lagen eine erhöhte Luftfeuchtigkeit.
Schauen Sie bitte darauf, dass Sie stark sandige Böden meiden. Diese trocknen zu schnell aus und das verträgt dieser besondere Weihnachtsbaum auf keinen Fall. Wenn sie allerdings auf sandige Böden angewiesen sind und die Pracht-Tanne auf jeden Fall kultivieren möchten, so bessern sie den Sand unbedingt mit einer ausreichenden Humusgabe auf.
Ein weiterer Vorteil dieser Tanne ist ihre Toleranz gegenüber Steil- und Hanglagen. Sie können also auch ihre unzugänglichen Flächen nutzen.
Achten sie zudem auch auf eine Bewässerung. Wenn Abies magnifica ausreichend mit Wasser versorgt ist, neigt diese nicht zu Pilzbefall. Trotzem ist jedoch eine Staunässe zu vermeiden, denn das vertragen Tannen ebenso wenig. nutzen sie die Vorteile einer Tröpfchenbewässerung. Diese ist absolut sparsam und verhindert eine Staunässe.
Merkmale für die Kultur zum Weihnachtsbaum:
In der Jugendphase besitzt die Pracht-Tanne einen sehr symmetrischen Wuchs. Die Äste werden gleichmäßig ausgebildet.
Da dieser besondere Weihnachtsbaum eine schlanke und kegelförmige Krone ausbildet, können sie mit Abies magnifica sehr schlanke Bäume produzieren.
Der Astaufbau der Pracht-Tanne ist eher pagodenartig. Das heisst, dass zwischen den einzelnen Astebenen mehr Abstand entsteht, als bei anderen Tannenarten. Dies ist jedoch nicht unbedingt ein Nachteil, denn so kommt dieses wunderbare Reisig noch besser zu Geltung und die stabilen Äste eignen sich ganz hervorragend, um mit viel Schmuck behängt zu werden.
Die Äste stehen auffallend waagerecht am Stamm. Die kräftigen Zweige hängen dabei kaum nach unten, so dass besonders gleichmäßige Kronen entstehen.
In Kalifornien gilt Abies magnifica als beliebtester Weihnachtsbaum. Dies kommt vor allem von der ungehäuren Schnittvertrläglichkeit. Sie können diesen Baum formieren wie sie möchten, er nimmt Korrekturschnitte sehr gut an.
In den USA werden die äußeren Triebe regelmäßig mit einer Heckenschere entfernt. so entsteht ein gleichmäßiger Wuchs für einen fülligen Christbaum. Die geschnittenen Spitzentriebe werden als Schmuckreisig zu hohen Preisen verkauft.
Persönliche Erfahrungen und Resümee:
Die Pracht-Tanne ist sehr selten und begehrt am Markt. allerdings ist die Kultur nicht ganz einfach. Ich kultiviere alle Pflanzen im Topf. Dies gewährt eine besonders hohe Hygiene. Bei zu nassem Substrat stellt sich gerne ein Pilzbefall ein.
Nun habe ich allerdings den Bogen raus und Abies magnifica wächst sehr zuverlässig bei mir. Wie oben beschrieben, sollte das Quartier gut vorbereitet weden. Setzen sie eine Gründüngung ein. Bei sandigen Böden können Sie den Boden mit viel Humus aufbessern. Bei alkalischen und lehmigen Böden müssen sie zusätzlich Sand einarbeiten.
Eine regelmäßige Kontrolle gegen Pilze ist ebenso notwendig. Wenn sie einen wöchentlichen Kontrollgang machen, dürfte nichts passieren, denn so können sie immer rechtzeitig reagieren.
Allgemein gilt, dass die Pracht-Tanne etwas weniger anspruchsvoll, als die Nobilis-Tanne zu kultivieren ist. Wer bei beiden Tannen auf die standörtlichen Gegebenheiten beachtet und regelmäßige Schnitte durchführt, der wird einen begehrten Weihnachtsbaum erhalten. Hier ist auch der besondere Wert des Schnittreisigs in den Vordergrund zu stellen.
Meine Erfahrung besagt, nicht ganz einfach, aber durchaus realisierbar und eine ganz klare Aufwertung des Sortiments.
