Herkunft:
Die Hopfenbuche stammt aus Südeuropa und kommt dort im gesamten Mittelmeerraum vor. Im Laufe der Zeit ist sie in Richtung Mitteleuropa nach Kärnten, Tirol, Italien und Frankreich gewandert. Richtung Asien findet man sie im kleinasiatischen Bereich zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer. Sie liebt also kalkreiche und steinige Böden. Überall dort wächst auch dieser tolle Baum.
Wuchs:
Ostrya carpinifolia ist ein kleiner bis mittelhochwachsender Baum, der eine Höhe von ca. 15 Metern erreicht. Die Stämme erreichen einen Brusthöhendurchmesser von ca. 50 cm. Auf besonders guten Böden im Weinbauklima können diese auch mal 75 cm erreichen, viel mehr aber nicht.
Die Stämme sind kurz und die Krone ist daher tief angesetzt. Spätestens nach 180 cm beginnen die ersten Seitenäste, oft sogar schon früher. Die Jungen Kronen sind erst kegelförmig, werden mit zunehmendem Alter aber runder und ausladender.
Ihre Verwandtschaft mit Birke und Hainbuche zeigt sich vor allem im schnellen Wuchs. Hopfenbuchen können gut und gerne 1 Meter pro Jahr wachsen.
Biologie:
Das Blatt der Hopfenbuche erinnert ganz stark an das der Hainbuche. Man kann diese beiden Pflanzenarten fast nicht auseinander halten. Das Blatt ist glänzend dunkelgrün mit einem scharf gezackten Rand und einer flaumigen Unterseite. Es ist eiförmig und ca. 8 cm lang und 3 cm breit. Im Herbst färbt sich das Laub wie bei allen Birken in leuchtendes Gelb.
Die Rinde ist glatt und hellgrau. Mit zunehmendem Alter wird diese immer rissiger und geht ins dunkelbraune bis dunkelgrau.
Ab April/Mai erscheint eine Blüte, die ganz stark an die der Birke erinnert. Hier sieht man ebenfalls genau, dass Ostrya in die Familie der Birkengewächse gehört.
Im Spätsommer werden aus diesen Blütenkätzchen richtige Samenstände. Die hopfenartigen Dolden erstrahlen in einem herrlichen Weiß und heben sich so vom Laub ab. Dieser Blütenstand verdankt die Hopfenbuche auch ihre Beliebtheit in der Stadt, es ist wirklich toll anzusehen!
Eignung als Gartenbaum, Straßenbaum und Forstpflanze:
Jetzt haben wir einen Baum gefunden der wirklich perfekt für den Garten geeignet ist. Er wächst schnell und wird trotzdem nicht zu hoch. Im Garten wird die Hopfenbuche ca. 6 - 8 Meter hoch. Sie kann ganz nach Wunsch geschnitten oder geformt werden. Sie können sogar eine dachartige Konstruktion daraus erziehen. Das machen Sie, in dem Sie sich ein schirmartiges Gestell basteln und die elastischen Äste daran festbinden. Nach ca. 3 bis 4 Jahren bleiben die Äste dann auch in dieser Richtung. Er kann auch auf Wunschhöhe aufgeastet werden, so dass Sie auch eine schöne Bank darunter platzieren können.
Holz:
Das Holz der Hopfenbuche ist schwer, unglaublich hart und zäh. Leider schwindet es beim Trocknungsprozess sehr stark, so dass fast immer Risse entstehen. Es hat eine Dichte von 0,9 bis 1,1 g pro Kubikzentimenter bei nassem Holz und nach der Trocknung eine Dichte von: 0,77 g pro Kubikzentimeter.
Der Kern ist dunkelbraun und der Splint hebt sich farblich nicht sonderlich davon ab. Die Maserung ist also sehr gering. Die Härte und Zähigkeit des Holzes und die geringe Maserung machen dieses Holz für Furnierarbeiten uninteressant.
Nun kommen wir aber zu den Vorteilen von diesem Holz. Es ähnelt dem der Hainbuche stark. Es kann also für alle Zwecke verwendet werden, wo man einen hohen Abnutzungswiderstand braucht, z.B. für Werkbänke, Schneidebretter, Hackbretter, als Kugeln für Flaschenzüge, Zahnräder, Spulen, Musikinstrumente und Walzen. Zudem wächst dieser Baum sehr schnell und bietet trotzdem ein hartes und dichtes Holz. Das ist ideal für die Nutzung zum Brennholz. Dieses Holz liefert sehr viel Wärmeenergie und wird in ganz Süd- und Südosteuropa als Heizmaterial eingesetzt.
Zukunft/Resümee:
Die Hopfenbuche, im lateinischen Ostrya carpinifolia genannt, ist das Klimawandelgehölz schlechthin. Sie liebt die Hitze, kann mit der Trockenheit sehr gut umgehen, ist frostbeständig, lässt sich perfekt schneiden und pflegen und sieht auch noch wunderschön aus. Mein Bestand entwickelt sich super und kommt auch perfekt über den Winter. Sie sind alle super gesund. Darüber hinaus ist die Hopfenbuche mit der rissigen Rinde unglaublich interessant für alle Vögel und somit auch noch biologisch hoch wertvoll!